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Was ist der Six Sigma DMAIC-Zyklus – Phasen und Ablauf

Der Six Sigma DMAIC-Zyklus ist das Kernstück der Six Sigma Methode zur Prozessverbesserung. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Methodik, die in der Prozessverbesserung und Qualitätsmanagement eingesetzt wird, um Probleme zu identifizieren, zu analysieren und zu lösen. Six Sigma umfasst die zielorientierte Anwendung der Tools vor dem Hintergrund eines benefitorientierten Prozessoptimierungsprojekts und die einzigartige Kombinatorik bei der Verknüpfung dieser Werkzeuge innerhalb einer vorgegebenen Rahmenhandlung – dem DMAIC-Zyklus. Dieser rote Faden hilft Unternehmen, systematisch Probleme zu identifizieren, Ursachen zu ermitteln, Lösungen zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Verbesserungen nachhaltig sind.

DMAIC steht dabei für die fünf Phasen des Zyklus: Define (Definieren), Measure (Messen), Analyze (Analysieren), Improve (Verbessern) und Control (Kontrollieren). Die einzelnen Phasen laufen stets nacheinander ab und sind von zahlreichen Werkzeugen sowie Methoden gekennzeichnet.


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Wie ist der Ablauf der Define Phase des Six Sigma DMAIC-Zyklus?

Ordentliches Projektmanagement verlangt eine gute Planungsphase – beim Six Sigma DMAIC-Zyklus ist dies die Define Phase. Wenn diese gut laufen soll, wird diese Phase vom Champion getrieben – er ist derjenige, der das Projekt aufsetzt. In der Define Phase wird das Problem definiert, das Ziel des Projekts festgelegt und der Projektumfang abgesteckt. Die Hauptziele sind die Klärung der Kundenerwartungen und die Identifizierung des Prozesses, der verbessert werden soll. Es ist entscheidend, die Erwartungen aller Beteiligten zu klären und sicherzustellen, dass das Projekt auf die wichtigsten Probleme ausgerichtet ist.


Welche Methoden finden in der Define Phase des DMAIC-Zyklus Anwendung?

Während der Define Phase kann der Six Sigma Champion auf die folgenden Methoden zurückgreifen:

  • Projektcharter: Ein Dokument, das das Problem, das Ziel, den Umfang, das Team und den Zeitrahmen des Projekts beschreibt.
  • Kundenanforderungsanalyse: Sammeln und Priorisieren von Kundenfeedback, um die kritischen Anforderungen zu verstehen.
  • SIPOC-Diagramm: Ein visuelles Tool, um den Prozessfluss und die beteiligten Akteure zu verstehen.
  • VOC-Analyse: Identifikation der Bedürfnisse, Anforderungen, Präferenzen und Erwartungen der Kunden.
Six Sigma DMAIC-Zyklus - Phasen & Ablauf

Wie läuft im DMAIC-Zyklus die Measure Phase ab?

In der Measure Phase des DMAIC-Zyklus werden Daten gesammelt, um den aktuellen Zustand des Prozesses zu quantifizieren und zu verstehen. Hier treffen Methodenkompetenz in Form des Green oder Black Belts und Prozesskompetenz in Form interner Erfahrungs- und Wissensträger innerhalb der Teamsitzungen erstmalig so richtig aufeinander. Es geht zunächst darum, den Prozess bzw. die Prozesse in seine Bestandteile zu zerlegen und zu visualisieren (Process-Mapping), dabei v.a. die Teilprozessschritte mit möglichen Einfluss- und Ausgangsgrößen zu garnieren. Erstere werden etwas später – v.a. bei höherer Komplexität – durch das Filterwerkzeug Cause & Effect-Analyse in vital few und trivial many-Inputs getrennt und wiederum die ersteren dann – getriggert über einen Datensammelplan und vor dem Hintergrund aufgestellter Hypothesen – Grundlage für Datenaufnahme und anschließenden Datenanalyse sein.

Am Ende der Measure Phase müssen konkrete Aussagen zur Referenzleistung des Prozesses getätigt werden können, z.B. zu Fragen wie:

  • Ist der Prozess beherrscht?
  • Ist der Prozess fähig?
  • Wie sieht der Prozess abhängig von verschiedenen Rahmenbedingungen aus?
  • Sind die Messsysteme fähig?

Diese Werkzeuge können Sie während der Measure-Phase des DMAIC-Zyklus anwenden

Dazu stehen eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung – beschreibende Statistik in Verbindung mit geeigneten grafischen Methoden, Prozess- und Messsystemfähigkeitsuntersuchungen, Regelkartentechnik etc.

  • Prozessfähigkeitsanalyse (Cp, Cpk): Zur Bewertung der Fähigkeit des Prozesses, die Kundenanforderungen zu erfüllen.
  • Statistische Prozessregelung (SPC): Zur Überwachung und Steuerung des Prozesses.
  • Messsystem-Analyse (MSA): Um sicherzustellen, dass die Messungen genau und zuverlässig sind.
  • Datenerfassung und -analyse: Verwendung von Diagrammen, Histogrammen und statistischen Methoden, um Daten zu analysieren.

Die Analyse-Phase

In der Analyze Phase geht es in erster Linie darum, die Ursachen-Wirkungsbeziehungen zwischen In- und Outputs nicht nur qualitativ sondern am besten auch quantitativ darzustellen und zu definieren. Die Analyze-Phase konzentriert sich daher darauf, die Daten zu untersuchen, um die Wurzelursachen des Problems zu identifizieren. Das Ziel ist es, tiefer in den Prozess einzudringen, um zu verstehen, warum bestimmte Probleme auftreten und wie sie behoben werden können.

Das verlangt vom Belt neben der Anwendung oft bekannter Soft Tools wie Ishikawa-Diagramm sowie FMEA (Fehlermöglichkeits- und -Einfluss-Analyse) immer mehr auch Analysefähigkeiten im Bereich schließender statistischer Instrumente. T-Tests, Varianzentests, Chi²-Test, Varianzanalyse (ANOVA) und darauf aufbauend auch Regressionsanalyse sowie statistische Versuchsplanung können in der Analyze Phase weiterhelfen – ein einigermaßen unfallfreier Umgang mit diesen auf den ersten Blick nicht so selbsterklärenden Werkzeugen will im Vorfeld allerdings ausreichend gelernt sein.


Werkzeuge für die Analyse-Phase

Diese Phase des Six Sigma DMAIC-Zyklus verwendet Werkzeuge wie statistische Analysen, Hypothesentests und Ursachen-Wirkungs-Diagramme.

  • Ursachen-Wirkungs-Diagramme (Ishikawa-Diagramme): Zur Identifizierung von Wurzelursachen für Probleme.
  • Hypothesentests: Um statistisch signifikante Unterschiede zwischen Variablen zu ermitteln.
  • Korrelationsanalysen: Um Zusammenhänge zwischen Variablen zu identifizieren.
  • Regressionanalysen: Zur Modellierung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen.

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Wie läuft die Improve-Phase des DMAIC-Zyklus ab?

Die Improve-Phase zeichnet sich durch die Entwicklung und Testung von Lösungen aus, um die identifizierten Probleme zu beheben. Das Team generiert Ideen, bewertet sie und wählt die besten Lösungen aus. Mit der Durchführung von Pilotprojekten können Sie die Auswirkungen der Veränderungen prüfen, bevor diese im gesamten Prozess Anwendung finden. Dann werden Pilotprojekte durchgeführt, um die Auswirkungen der Veränderungen zu überprüfen, bevor sie auf den gesamten Prozess angewendet werden. Dazu gilt es, den Kopf wieder etwas freizuräumen, um offen zu sein für mögliche Lösungen und Ideen.

Dies kann in der Improve Phase unterstützt werden durch die ein oder andere Kreativitätstechnik – Brainstorming oder Brainwriting, Mindmapping, Morphologischer Kasten etc. Die daraus resultierenden möglichen Lösungen zur Umsetzung werden durch ein Raster von Musskriterien (gesetzliche Auflagen, Umweltrichtlinien usw.) geschickt, um im Rahmen der Entscheidungsanalyse aus den verbliebenen annehmbaren Lösungen dann die Top-Lösung herauszukristallisieren. Die wird dann dem Six Sigma Champion vorgestellt, und wenn dann schließlich  nichts mehr gegen die Umsetzung spricht, gibt es auch kein Halten mehr. Ein Implementierungsplan regelt und steuert dabei die Umsetzung der Maßnahmen. Change Management ist dabei parallel um so mehr gefragt, je sensibler, umfangreicher und komplexer die Änderungen sein sollten.


Diese Werkzeuge können Sie in der Improve-Phase anwenden

Neben den oben bereits erwähnt Kreativitätstechniken, können Sie noch weitere Six Sigma Tools während Phase anwenden:

  • Design of Experiments (DOE): Zur systematischen Optimierung von Prozessparametern.
  • Brainstorming und Kreativitätstechniken: Um innovative Lösungen zu generieren.
  • Pilotversuche und Prototyping: Um die Auswirkungen von Veränderungen zu testen, bevor sie in den gesamten Prozess übernommen werden.
  • FMEA (Failure Mode and Effects Analysis): Zur Identifizierung und Priorisierung von Risiken in den geplanten Verbesserungen.

Die Control-Phase als Abschluss des Six Sigma DMAIC-Zyklus

Die Control-Phase dient dazu, sicherzustellen, dass die getroffenen Verbesserungen nachhaltig sind und der Prozess in Zukunft stabil und kontrollierbar bleibt. Die festgelegten sowie in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen müssen natürlich bezüglich ihrer Wirksamkeit überprüft werden. Es werden Kontrollpläne erstellt, Leistungsindikatoren überwacht und Schulungen für Mitarbeiter durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden und beibehalten werden. Ebenso sind das Abbilden von Reaktionsplänen sowie Gegensteuern im Sinne des klassischen Regelkreises (PDCA) sind wesentliche Disziplinen der Control Phase.

Welche Werkzeuge helfen bei der Umsetzung der Control-Phase?

  • Kontrollpläne: Zur Überwachung und Steuerung des Prozesses nach der Implementierung der Verbesserungen.
  • Statistische Prozessregelung (SPC): Weiterhin wichtig, um sicherzustellen, dass der Prozess stabil bleibt.
  • Training und Schulung: Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter die neuen Prozesse und Verfahren verstehen und anwenden können.
  • Messsystem-Überwachung: Um sicherzustellen, dass die Messungen genau und konsistent bleiben.

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